Landarbeiterkammer und Landwirtschaftskammer orten Schlüssel für heimische Betriebe
Wien (OTS) – „Die neue Regelung bringt Planungssicherheit – einerseits für die bäuerlichen Betriebe und andererseits für unverzichtbare Fachkräfte, die schon seit Jahren einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung Österreichs leisten“, begrüßen der Vorsitzende des Österreichischen Landarbeiterkammertages (ÖLAKT), Präsident Andreas Freistetter, und der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, Josef Moosbrugger, die heute im Ministerrat beschlossene Stammsaisonierregelung. Die wichtigste Neuerung durch die Gesetzesänderung besteht darin, dass bewährte Fachkräfte, die in den letzten fünf Jahren zumindest in drei Jahren drei Monate in der österreichischen Land- und Forstwirtschaft beschäftigt waren, ab 2022 keine Beschäftigungsbewilligung mehr benötigen.
Freistetter: Wertvolle, bestens integrierte Arbeitskräfte erhalten
„Zuletzt haben sich immer mehr Mitglieder an uns gewandt, die seit vielen Jahren in der österreichischen Land- und Forstwirtschaft gearbeitet haben, in ihren Betrieben nicht nur wertvolle Arbeitskräfte, sondern auch bestens integriert waren und plötzlich für das kommende Jahr keine Beschäftigungsbewilligung mehr bekommen haben, weil das Drittstaatenkontingent bereits erschöpft war. Mit dem neuen Modell bleiben uns jene zuverlässigen und erfahrenen Arbeitskräfte erhalten, die schon seit Jahren nach Österreich kommen und die wir auch in Zukunft dringend brauchen“, betont Freistetter.
Moosbrugger: Kurzfristige Entspannung, mittelfristig Weiterentwicklung gefordert
„Im zunehmend schärfer werdenden Wettbewerb um Arbeitskräfte wird das vorgeschlagene Modell zumindest kurzfristig Entspannung bringen. Nahezu alle Mitgliedstaaten haben auf ihren Arbeitsmärkten Öffnungsschritte für Drittstaatsangehörige gesetzt. Es wird für unsere bäuerlichen Betriebe immer schwieriger, Personal zu halten. Beispielsweise kämpft Polen als eines jener Länder, aus denen bisher wertvolle Saisoniers zur Mithilfe nach Österreich gekommen sind, selbst mit einem massiven Arbeitskräftemangel. Mittel- und langfristig werden wir daher eine Weiterentwicklung der Stammsaisonierregelung hin zu einem dynamischen, in die Zukunft gerichteten Modell zur Beschäftigung von Drittstaatsangehörigen benötigen“, fordert Moosbrugger.
„Der heutige Beschluss ist aber in der Zwischenzeit eine wertvolle Unterstützung“, danken Moosbrugger und Freistetter Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Arbeitsminister Martin Kocher für ihren Einsatz im Sinne von Arbeitskräften, bäuerlichen Betrieben und ganz Österreich.
Foto: ÖLAKT, Text: APA OTS